1. Sieh nicht an was Du selber bist
in Deine Schuld und Schwäche.
Sieh den an, der gekommen ist,
damit er für sich spreche.
Sieh an, was Dir heut widerfährt,
heut, da Dein Heiland eingekehrt,
Dich wieder heimzubringen.
2. Sieh nicht, wie arm Du Sünder bist,
der Du Dich selbst beraubest.
Sieh auf den Helfer Jesus Christ!
Und wenn Du ihm nur glaubest,
dass nichts als sein Erbarmen frommt
und dass er Dich zu retten kommt,
darfst Du der Schuld vergessen.
3. Glaubst Du auch nicht, bleibt er doch treu.
Er hält, was er verkündet.
Er wird Geschöpf und schafft Dich neu,
den er im Unheil findet.
Weil er sich nicht verleugnen kann,
sieh ihn, nicht Deine Schuld mehr an:
Er hat sich selbst gebunden!
4. Sieh nicht mehr an, was Du auch seist.
Schuld ist von Dir genommen.
Nichts fehlt Dir jetzt als das Du weißt:
Gott selber ist gekommen!
heißt Wunderbarer, Rat und Kraft
heißt Fürst, der ewigen Frieden schafft:
dem Sündenblick entwunden.
5. Wie schlecht auch Deine Tage sind,
sei dennoch unverdrossen.
Der Gottessohn, das Menschenkind,
liegt doch darin umschlossen.
Hier harrt er, dass er Dich befreit.
welch Schuld ihm auch entgegenschreit,
er hat sie aufgehoben!
Nach: Ich steh an Deiner Krippe hier
T: Jochen Klepper (1903-1942)
bearbeitet M. Stutzenberger (2015)