Brot

Wir leben alle

von dem einen brot

wir leben alle

nicht nur von der hand

in den mund

wir brauchen alle

das tägliche brot

aus der hand des anderen

das gute wort

die krume, die mundet

wohlriechenden duft

in uns und anderen verbreitet

wir sehnen uns alle

nach diesem brot

das auf uns wartet

nicht nur in der messe

nicht nur aus der hand des priesters

dort auch

aber manchmal

noch viel konkreter

in unserem alltag

wenn wir nur noch

den hunger spüren

nach mehr

wenn unser herz eng wird

und unsere stimme brüchig

wenn uns die angst befängt

und die not lähmt

hilft ein stück brot

dass einer da ist

für mich

für uns

nicht nur heute

auch morgen

alle tage

 

M.Stutzenberger

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Du kannst das Brot essen

jeden Tag 

oder auch nur sonntags

oder 

nur an ostern und weihnachten

und bleibst von gott unverwandelt

 

aber nimmst du ihn 

tief in dich auf

hältst Ihm dein herz hin

und mit ihm

die wunden deines lebens

dann können 

aus wunden 

wunder werden

und heilung geschieht

wenn sich 

im brot 

das leben 

und der lebendige selbst

für dich verzehrt

 

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Das Leben schmecken

 

Brot in der Schale

Wein im Kelch

Sorgen im Kopf

Leere im Herzen

vor der Fülle

des Abendmahls

 

Ein Abend neigt sich

Sein Kelch wird bis zur Neige geleert

wie sich das Leben Jesu geneigt hat

und meines sich neigt

jeden Tag eine Stunde

eine Minute mehr

in der tiefsten

Zu-neigung Gottes

 

In mir wird mit einem Ma(h)l gegenwärtig

in einem Stück Brot

die Geschichte Jesu

mit Geburt- Leben- Leid- Tod und Auferstehung

 

Wer davon kostet

der kostet/ den kostet 

das Leben

einen Tod 

und eine AufErstehung

 

jenseits des Todes

 

(M. S. inspiriert durch einen Text von P. Hans Eidenberger)