Menschenjahre dieser Erde
sind alle nur ein tiefes Bild,
das uns Dein heiliges "Es werde!"
am Anfang aller Zeit enthüllt.
Wir wissen nicht den Sinn, das Ende.
Doch der Beginn ist offenbar.
Nichts was nicht in Deinen Händen
am ersten Tag beschlossen war.
In allen Ängsten unsres Handelns
siegt immer noch Dein ew´ger Plan.
In allen Wirren uns´res Wandelns
ziehst Du immer Deine Bahn.
Hast uns Haus und Gut gegeben,
hast uns arm und leer gemacht-
das milde und das harte Leben
sind o, Herr, von Dir bedacht.
Den einen lässt Du durch Geschlechter
von Kind zu Kindeskind bestehn.
Andere lässt Du, beschützt durch Wächter
Dich und Deine Liebe sehn.
Auf Feldern, die sich fruchtbar wiegen,
in kargem Halm auf armem Sand
muss der gleiche Segen liegen:
ihn sätest Du mit Deiner Hand.
Der Lebensbaum im Garten Eden,
der Dornbusch, der Dich glühend sah,
sind beide nur das eine Reden:
Gott, der Herr, er ist uns nah.
Leben wir vom Ursprung her,
bedrückt uns keine Zukunft mehr,
was wir leiden, was wir tun:
Herr, wir dürfen in Dir ruhn.
Was Du nimmst und was Du uns schenkst,
verkündet uns, dass Du uns lenkst,
was Du schickst, ob Glück, ob Angst,
zeigt, wie Du nach uns verlangst.
Durch die Fülle und die Einsamkeit
machst Du uns für Dich bereit.
Alles, was der Mensch vollbringt,
ist Antwort, die Dein Ruf erzwingt.
T: Jochen Klepper (1903-1942), Der Herr ist nah
M: Wenn wir uns´re Gaben bringen ...
Ü: M. Stutzenberger (2015)