Gott sorgt für mich, was will ich sorgen
1.) Gott sorgt für mich, was will ich sorgen?
Er ist ja Vater, ich sein Kind.
Er sorgt für heut, er sorgt für morgen,
sodass ich täglich Spuren find´,
wie Gott die Seinen hält und schirmt.
Gott sorgt für mich, ich bin sein Kind.
2.) Gott sorgt für mich, ich will ihm trauen,
selbst wenn mir Lebensglück zerbricht,
Er wird auf ewig nach mir schauen
indem sein Liebeswort Er spricht,
So bin ich jetzt und ewiglich
gar wohl versorgt. Gott sorgt für mich.
3.) Gott sorgt für mich an Seel und Leibe,
mit Wort und Gnad' die Seel' Er nährt.
Und wenn in Ihm mein Werk ich treibe
Wird mir auch täglich' Brot beschert
Wohl dem, der ihm nur sicherlich
vertraut und glaubt: Gott sorgt für Dich.
4.) Gott sorgt für uns in schlimmen Zeiten.
selbst in der größten Lebensnot
nimmt Er sich an der ärmsten Leute
die Lebensunrecht sehr bedroht
Ist's gleich nicht viel, sie trösten sich
Und glauben fest: Gott sorgt für mich.
5.) Gott sorgt für mich und für die Meinen,
wo Elternsorg´ vergeblich wacht.
Er lässt uns seinen Trost erscheinen
und tränket uns mit Freudenwein,
in seine Hand leg´ ich mein Haus:
Gott sorgt für mich und löst mich aus.
6.) Gott sorgt für mich in meinem Leiden.
Im Kreuz, das er mir auferlegt,
verwandelt manches sich in Freuden
wenn einer kommt und mit mir trägt.
Gott trägt in Jesus väterlich
das Kreuz mit mir und sorgt für mich.
7.) Gott sorgt für mich in meinem Alter,
so hebt und trägt mich Seine Hand
Und Er verbleibet mein Erhalter,
der mir, wenn Not war, stets gesandt
stellt Er an meine Seite sich:
Drum bin ich froh: Gott sorgt für mich.
8.) Gott sorgt für uns selbst wenn wir sterben:
Der Tod wird uns zum süßen Schlaf.
Aus uns macht Er die Himmelserben
als Hirte wandelt uns in Christi Schaf',
Das ihm hier folgt, dort seliglich
zur rechten Hand. Gott sorgt für mich.
9.) Gott sorgt für mich im kühlen Grabe,
Dem Leib gönnt er doch seine Ruh.
Und wenn ich ausgeschlafen habe,
So führt er mich dem Himmel zu,
Wo Seel' und Leib auf ewiglich
Sich vereinigen. Gott sorgt für mich.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++
Text: Benjamin Schmolck, überarbeitet: M. Stutzenberger 7/2016Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten oder: O dass ich tausend Zungen hätte...
+++++++++++++++++++++++++++++++++++
gefunden in:
Sammlung der vorzüglichsten Lieder
für Kirche, Schule und Haus
verlegt bei Samuel Elsner, Berlin, 1832
Liednummer 683 - Von Gottes gnädiger Fürsorge
+++++++++++++++++++++++++++++++++++
Benjamin Schmolck, geb. 21.12.1672 in Brauchitschdorf (Schlesien), evangelischer Pfarrer in Schweidnitz/Swidnica (heute Polen), bekannt als Erbauungsschriftsteller, verstorben am 12.02.1737 in Schweidnitz.
Schmolck wurde 1702 Pfarrer an der Friedenskirche in Schweidnitz, einer der nach dem westfälischen Frieden nur drei verbliebenen evangelischen Kirchen in Schlesien.
Dort war sein Wirken vor allem vom Kampf gegen die Gegenreformation gekennzeichnet.
Seine Gemeinde umfasste 14.000 Gläubige, jährlich wurden 1500 Kinder getauft. Er dichtete etwa 1200 Lieder, die in 20 Sammlungen herausgegeben wurden, und verfasste zahlreiche Erbauungs- und Gebetbücher. Beeinflusst durch den Pietismus war er ein herausragender und bekannter Kirchenlieddichter von ungewöhnlicher Frömmigkeit, Standhaftigkeit und ausgeprägter Christusliebe, dessen Lieder die Betonung eines persönlichen Verhältnisses zu Gott in einem lebendigen Glauben mit der festen Verwurzelung im Grunde des lutherischen Bekenntnisses verband. Seine Lieder treffen einen volkstümlichen Ton, was ihre Beliebtheit und weite Verbreitung erklärt.
Das gegenwärtige 'Evangelische Gesangbuch' enthält fünf seiner Lieder, darunter 'Jesus soll die Losung sein' (EG 62), 'Schmückt das Fest mit Maien' (EG 135) und das allseits beliebte Sonntagslied 'Tut mir auf die schöne Pforte' (EG 166).